Wie ihr vielleicht auf Instagram und/oder Facebook mitbekommen habt, herrscht bei uns derzeit Baustellenalarm. Wohnzimmer, Klo und Bad wurden neu gestrichen, einige Möbel ausgetauscht. Demnächst kommt noch eine neue Haustüre und dann muss natürlich auch der Gang neu gestrichen werden… Und wenn wir schon dabei sind, gibt es dann auch noch eine neue Garderobe. Solche Renovierungsarbeiten sind natürlich Stress pur, vor allem für die sensible Slimmy!
Renovierungsarbeiten möglichst stressfrei gestalten
Natürlich kommt es auf den individuellen Katzencharakter an, wie schlimm der Stress durch solche Arbeiten vom jeweiligen Tier empfunden wird. Und sicherlich ist es etwa auch für Freigänger leichter, die dem Chaos in den eigenen vier Wänden „aus dem Weg gehen“ können. Auch ein größeres Haus, wo man sich zur Not in ein anderes Stockwerk verkrümeln kann, ist sicherlich eine Erleichterung. Slimmy hat nun aber keine dieser Optionen. Wir haben halt einfach nur rund 50 Quadratmeter plus der gesicherten Terrasse. Trotzdem hat es bislang bei uns ganz gut geklappt, sogar deutlich besser als befürchtet. Daher nun einige Tipps, was bei uns gut geholfen hat, um die Renovierungsarbeiten für Slimmy halbwegs entspannt verlaufen zu lassen.
Vorbereitungsarbeiten strategisch planen
No na ned muss in einer bewohnten Wohnung so einiges (!) weggeschafft werden, bevor ausgemalt werden kann. Also hieß es, schon am Vortag möglichst alles wegzuräumen, was während der Malerarbeiten im Weg sein würde. Dabei habe ich aber explizit darauf geachtet, mit den Dingen zu beginnen, die Slimmy am wenigsten bemerken würde. Also Schränke ausgeräumt (um sie später von der Wand rücken zu können), Bilder von der Wand genommen etc. Slimmys Sachen habe ich wirklich erst ganz kurz bevor der Maler gekommen ist weggeräumt – mit Ausnahme des Catwalks natürlich, den mussten wir schon aus Zeitgründen bereits am Vortag abmontieren.
Rückzugsmöglichkeiten bieten
Hand in Hand mit den „Wegräumarbeiten“ stellt sich natürlich auch die Frage: Wohin bloß mit dem ganzen Zeug? Bei uns blieben nur der Abstellraum (wo ohnehin nicht mehr ganz so viel Platz mehr ist), das Schlafzimmer und die Terrasse (die jetzt auch nicht gerade riesig ist). Damit Slimmy je nach Wetter und je nachdem wo sie sich wohler fühlen würde, sowohl das Schlafzimmer als auch die Terrasse als sichere Rückzugsorte bleiben würden, habe ich mich sehr bemüht, diese beiden Orte möglichst nicht komplett „zuzustellen“. Sprich, ich habe die Sachen dort nicht einfach reingestellt, sondern sie – soweit möglich – auf Regalen, Kästen und in den hintersten Ecken zwischengelagert, damit alles trotzdem möglichst „normal“ gewirkt hat. Das ist zwar umständlicher als die Sachen einfach hinzustellen wo gerade Platz ist, hat sich für Slimmy aber sicherlich gelohnt.
Wir hatten dann das große Glück (dem Klimawandel sei Dank), dass an den beiden „Malertagen“ superschönes Wetter war. Somit konnte Slimmy die ganze Zeit draußen auf der Terrasse sein, wo sie am wenigsten von dem ganzen Radau mitbekommen hat und wo sie bei so einem Wetter ohnehin (fast) den ganzen Tag gewesen wäre. Dabei war auch von Vorteil, dass sie dort sowieso schon einen fixen (Sommer-)Fressplatz hat, sodass es in der Hinsicht keine Änderungen der Routine gegeben hat. Nur das „Freiluftklo“ hat sie dann doch etwas befremdlich gefunden und nur in meiner Gegenwart genutzt.
Handwerker „einbeziehen“
Gerade beim Streichen des Wohnzimmers wäre es natürlich praktisch gewesen, einfach die Terrassentüre aufzumachen und die ganze Zeit direkt durchlüften zu lassen. Das ging jetzt aber natürlich nicht, weil da draußen ja Slimmy saß… Also haben der Maler und ich uns darauf geeinigt, die Terrassentüre zu kippen und das Schlafzimmerfenster aufzumachen, damit es trotzdem zumindest etwas Durchzug gibt. Die gekippte Terrassentüre hatte ich natürlich im Auge, falls Slimmy auf komische Ideen gekommen wäre, und auch der Maler war so nett, immer wieder mal zu schauen, dass sich da eh keine todesmutige Katze zu strangulieren versucht…
Kleine Pausen während der Renovierungsarbeiten nutzen
Damit der kleine Kontrollfreak seine Neugier trotzdem befriedigen konnte, durfte sie übrigens dann doch während der Mittagspause des Malers (unter meiner strengen Aufsicht (;) einmal durch das Wohnzimmer laufen. Katz‘ muss ja schließlich wissen, was da in ihrem Haushalt so getrieben wird. Das hat sich übrigens als sehr gute Idee erwiesen, denn die Situation war ihr dann doch nicht ganz geheuer, sodass sie den Rest des Tages dann gerne freiwillig draußen geblieben ist, bis der ganze Spuck endgültig vorbei war. Auf Beobachtungsposten war sie natürlich trotzdem! (;
Rituale trotz der Renovierungsarbeiten beibehalten
Ich bin dann auch erstmal mit Slimmy hinausgegangen und wir haben eine Runde gespielt und gekuschelt, wie wir es auch sonst um ungefähr die Zeit machen, wenn ich zuhause bin. Überhaupt habe ich mich sehr bemüht, dass alles möglichst so abläuft wie immer. Gerade in der Früh war das etwas stressig, weil der Maler schon um acht gekommen ist und ja noch einige letzte Handgriffe vor seiner Ankunft zu erledigen waren. Das hieß also, beim Stellen des Weckers einzukalkulieren, dass trotzdem genug Zeit für unsere ganz normale Morgenroutine bleiben würde. Auch am Abend hätte ich eigentlich ganz gerne noch ein bisserl mehr wieder an seinen Platz geräumt. Ich habe meinen inneren Monk aber dann doch bezwungen und stattdessen lieber einen ganz normalen „Kuschelabend“ mit Slimmy verbracht und den Rest dann halt am nächsten Tag erledigt.
„Nervennahrung“
Da wir damit in der Vergangenheit schon gute Erfahrungen gemacht haben, hat Slimmy übrigens Calmex bekommen, um den ganzen Stress etwas besser verkraften zu können. Das will ich hier nicht explizit empfehlen, es gibt ja noch genügend andere ähnliche „Beruhigungsmittel“ für Katzen. Ich empfehle aber sehr wohl, sich vorab über den Einsatz eines solchen Hilfsmittels Gedanken zu machen.
Darüber hinaus hat es während der ganzen Renovierungsarbeiten natürlich auch noch einen Extravorrat an Leckerlies gegeben.(; Damit wurde dann auch der Luftentfeuchter, der noch eine ganze Zeitlang laufen musste, halbwegs erträglich.
Wobei ich mich ehrlich gesagt doch sehr gewundert habe, dass der für Slimmy überhaupt ein Thema war. Normalerweise steht er nämlich bei uns im Badezimmer, wo er so gut wie täglich zum Einsatz kommt und dort stört er Slimmy überhaupt nicht. Aber offensichtlich hat alleine schon gereicht, dass er im „falschen“ Zimmer gelaufen ist.
Fazit
Ja, es wird jetzt sicherlich Menschen geben, die meinen, ich hätte zu viel Tamtam um die Katze gemacht. Die dürfen mich gern alle für deppert halten. (Ich habe ja auch meine Meinung über Menschen, die wenig Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer Lebewesen nehmen.) Für uns hat das so zum Glück ganz gut funktioniert. Slimmy hatte – bislang – noch keinen neuen Pankreatitisschub (wovor ich ehrlich gesagt große Angst hatte) und ich hoffe, dass wir auch die noch ausstehenden Renovierungsarbeiten schaffen, ohne dass sie ihr zu sehr „auf den Magen schlagen“.