Slimmys Krankengeschichte: Teil 3

Nachdem ich festgestellt habe, dass das letzte Update zu Slimmys Gesundheitszustand schon mehr als überfallig ist (das letzte erfolgte im September 2019 – Schande über mein Haupt!) war klar, wovon der erste Blogbeitrag dieses Jahres handeln muss.

Die Hauptbaustellen

Hier also eine Übersicht, wie sich die einzelnen „Baustellen“ im Laufe der letzten Jahre entwickelt haben.

Struvit

Mit Struvit haben wir schon seit Jahren überhaupt keine Probleme mehr, das Thema konnten wir zum Glück mit regelmäßigem Messen und bedarfsgerechtem Ansäuern als Problemfeld abhaken. (Wie genau wir das in den Griff bekommen haben, habe ich ja schon in einem eigenen Beitrag ausführlich erklärt.)

Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Auch hiermit haben wir zum Glück schon lange keine Probleme mehr. Dank einer Ausschlussdiät konnten wir ja schon vor Jahren feststellen, was Slimmy alles nicht verträgt. Damit Slimmys Ernährung nicht zu einseitig ist und wir auch „Ausweichmarken“ haben, haben wir über die Jahre trotzdem immer wieder mal neue Futtermarken/-sorten ausprobiert und so wenigstens ein paar  verschiedene gefunden, die sie gut verträgt und auch gerne frisst.

Arthrose/Spondyliose

Leider werden derartige verschleißbedingte Erkrankungen der Gelenke bzw. der Wirbelsäule im Alter ja nicht besser, sondern nur immer noch schlechter. Lange Zeit haben wir aber gute Erfolge mit Silizium (zum „Schmieren“ der Knorpel) und Akupunktur bzw. Osteopathie bei akuten Schmerzen erzielt.

Gerade als diese Maßnahmen alleine nicht mehr wirklich ausreichend erschienen, bin ich dann auf Solensia gestoßen, ein relativ neues Schmerzmittel spezifisch gegen Osteoarthrose-bedingte Schmerzen bei Katzen. Slimmy bekommt seit Jänner 2023 jedes Monat eine Spritze und wir sehen eindeutige Erfolge. Sie bewegt sich „geschmeidiger“ und vor allem die „schiefe“ Haltung, die sie des Öfteren im Sitzen eingenommen hat, um ihr besonders betroffenes Knie zu entlasten, sehe ich fast gar nicht mehr an ihr.

Zwischenzeitlich dachte ich sogar, dass wir jetzt das Silizium weglassen können (sie bekommt ohnehin schon so viele Medis jeden Tag), allerdings haben dann innerhalb relativ kurzer Zeit ihre Knie angefangen, bei jedem Schritt wirklich hörbar zu knirschen. Also habe ich ihr doch wieder auch Silizium gegeben – und nach ein paar Wochen waren diese Geräusche wieder weg! Auch wenn es also keine belegbaren wissenschaftlichen Studien zur Wirkung von Silizium geben mag, bei uns war und ist der Effekt nicht nur eindeutig zu sehen, sondern auch zu hören.

Leberwerte

Slimmys Leberwerte sind bei uns ja auch immer wieder einmal ein Thema, u. a. weil sie gerade bei Pankreatitisschüben gerne (mit)hochgehen. Die allseits bekannte Mariendistel und Heilpilze haben bei uns (wie berichtet), ja leider nichts gebracht. Geholfen haben jedoch (wie ebenfalls bereits berichtet) Chlorella und Schafgarbentee.

Pankreatitis und IBD

Bei eine chronischen Pankreatitis bleiben bekanntermaßen leider akute Schübe zwischendurch nicht aus. Lange Zeit konnten wir die Dauer zwischen den einzelnen Schüben aber relativ gut auseinanderziehen (wie ich auch in meinem oben verlinkten Beitrag zu Pankreatitis ausgeführt habe). Seit Anfang 2023 wurden die Abstände aber immer geringer – besorgniserregend geringer. Da ich schon gehört hatte, dass Solensia (gegen Arthroseschmerzen) auch Pankreatitisschübe triggern könne, habe ich schon befürchtet, dass es da einen Zusammenhang geben könnte. Das wäre natürlich extrem blöd gewesen, weil Solensia ihr ja (eigentlich) super hilft.

Die neue Tierärztin in unserer Klinik meinte dann jedoch, es wäre möglich, dass da auch die IBD mit hineinspielt und wir sollten mal versuchen, ob es nicht mit Budo-San besser wird. Ich war zunächst skeptisch, da es sich um ein Cortisonpräparat handelt. Cortison hatten wir vor Jahren schon erfolglos ausprobiert, außerdem hatte ich immer Bedenken wegen der (Langzeit)Nebenwirkungen.

Budo-San hat bei Slimmy aber innerhalb weniger Tage eine sehr positive Wirkung gezeigt. Nach den mit der Tierärztin vereinbarten  drei „Probewochen“ habe ich es wieder ausgeschlichen – nur um festzustellen, dass es ganz ohne nicht mehr geht. Slimmy hat wieder angefangen zu brechen und auch der Appetit wurde wieder schlechter. Also doch wieder Budo-San und siehe da, es wurde wieder besser. Nach Rücksprache mit mehreren TierärztInnen bekommt sie nun dauerhaft die geringstmögliche Menge (durch Ausprobieren sind wir bei 1/3 Kapsel am Tag gelandet). Seitdem sie es jetzt regelmäßig bekommt, hat sie in gut einem halben Jahr nur mehr ein einziges Mal gebrochen – und das war eindeutig stressbedingt, während unseres „Renovierungsmarathons“ gegen Ende des Jahres.

Wir werden also dabei bleiben, denn offensichtlich tut es ihr gut. Außerdem ist sie nun in einem Alter, in dem die Qualität der noch vorhandenen Zeit eindeutig im Vordergrund steht und ich weniger an Langzeitfolgen denke.

Fazit

Slimmy wird heuer wohl 16 Jahre alt (ganz genau weiß ich es nicht, weil ich ihr genaues Geburtsdatum nicht kenne). Seit nunmehr acht Jahren ist sie chronisch krank. 

Gerade in letzter Zeit ertappe ich mich auch häufiger bei dem Gedanken, dass man ihr ihr Alter nun langsam auch anmerkt – auch wenn sie immer noch regelmäßig für „soooo ein süßes junges Katzerl“ gehalten wird. (Das bekomme ich tatsächlich häufig zu hören, sowohl von Fremden, als auch von Bekannten, die immer ganz erstaunt sind, wenn sie nach allem, was ich von ihren gesundheitlichen Problemen so erzähle, dann Fotos und Videos von Slimmy sehen.) Aber man merkt es jetzt eben schon: Sie spielt weniger häufig und nicht mehr so lange wie früher und bei gewissen Lichtverhältnissen bzw. bei bestimmten Liegepositionen wirkt sie auch irgendwie „zerfleddert“. Wisst ihr was ich meine? Diese Art und Weise wie das Fell von alten Katzen bzw. alte Katzen per se manchmal ausschauen? Irgendwie so das Katzenpendant zu alten Menschen, die immer mehr Falten bekommen.

Trotz allem geht es ihr insgesamt zur Zeit gut. Ihre gesundheitlichen Baustellen haben wir soweit aktuell im Griff. Sie frisst (meistens) brav, spielt immer noch – wenn auch insgesamt weniger und ruhiger -, kann immer noch aus dem Stand auf den Tisch springen (was sie Solensia sei Dank auch noch mehrfach täglich beweist) und ist an allem rund um sich herum sehr interessiert. So kontrolliert meine kleine alte Hausmeisterin noch immer nicht nur alles, was sich in ihrer Wohnung tut, sondern auch regelmäßig die Nachbarn und den Garten.

So hoffen wir also, dass uns noch möglichst viel gute Zeit miteinander bleibt!

 

 

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