Wozu dient eine Eliminationsdiät?
Eine Eliminationsdiät (Ausschlussdiät) sollte durchgeführt werden, wenn der Verdacht auf eine Futterunverträglichkeit besteht. Eine solche kann sich in Verdauungs- und/oder Hautproblemen zeigen.1
Andere Untersuchungsmethoden wie z. B. Allergietests gelten als unzuverlässig.2 Allerdings habe ich bei Slimmy im Rahmen einer Haaranalyse auch auf Futterunverträglichkeiten testen lassen und diese Ergebnisse deckten sich durchaus mit den Erkenntnissen aus der ebenfalls durchgeführten Eliminationsdiät.
1 Vgl. Albert E. Jergens / Elisabeth R. May, Futtermittelunverträglichkeiten – Futtermittelallergie und Futtermittelintoleranz, in: Gastroenterologie bei Hund und Katze. Klinik, Diagnostik, Therapie, hg. von Jörg M. Steiner, Hannover 2011, S. 321-325, hier 324; Nadja Astrissi, Futtermittelunverträglichkeit bei der Katze, masch. Diss. Wien 2017, S. 10ff.
2 Vgl. Jergens / May, Futtermittelunverträglichkeiten (wie Anm. 1), S. 324; Astrissi, Futtermittelunverträglichkeit (wie Anm. 1), S. 19ff.
Dauer
In der Literatur finden sich durchaus unterschiedliche Angaben über die notwendige Dauer einer Eliminationsdiät. Es scheint jedoch unbedingt sinnvoll zu sein um die 6–10 Wochen „durchzuhalten“.3 Dabei wird zumeist angeführt, dass gastrointestinale Symptome schneller (3–4 Wochen) abklingen sollten als dermatologische (6–10 Wochen).
3 Vgl. Jergens / May, Futtermittelunverträglichkeiten (wie Anm. 1), S. 325; Sophia A. Yin / Ingo Nolte, Praxisleitfaden Hund und Katze, Hannover 2014, S. 255; Astrissi, Futtermittelunverträglichkeit (wie Anm. 1), S. 24.
Welches Futter kann/soll gegeben werden?
Generell gilt, dass während der Eliminationsdiät nur Monoproteinfutter gefüttert werden darf. Das bedeutet, nur eine tierische und eine pflanzliche Proteinquelle. Dies ist nicht zu verwechseln mit dem Füttern nur einer Sorte einer bestimmten Marke!
Dabei sollte möglichst eine Fleischsorte gewählt werden, die Katz noch nie zuvor gefressen hat. Darum werden meist Exoten wie z. B. Känguru empfohlen. Aber auch Pferd wird gerne genommen, da es meist nicht im gängigen Katzenfutter zu finden ist. Von vornherein nicht anzuraten sind aus diesem Grund gängige Fleischsorten wie Huhn, Rind, Kalb etc.
Ganz wichtig ist, dass während der Zeit der Ausschlussdiät nicht zwischen verschiedenen Marken gewechselt werden darf. Denn die Unverträglichkeit muss sich nicht auf bestimmte Fleischsorten beziehen, sondern Katz kann ebenso auf bestimmte Zusatzstoffe, Herstellungsverfahren, etc. reagieren.4 Auch Leckerlies sind während der Dauer der Eliminationsdiät tabu!
Eine gute Methode um diese Faktoren von „Dosenfutter“ zu umgehen ist zu BARFen. Aber Achtung: Eine Ausschlussdiät ist eine längerfristige Angelegenheit. Zumindest eine „Basis-Supplementierung“ ist also notwendig.5 Wer dabei auf „Fertig-Mischungen“ zurückgreift, hat wiederum das gleiche Problem bezüglich der Zusatzstoffe wie bei kommerziellem Futter.
4 Vlg. Jergens / May, Futtermittelunverträglichkeiten (wie Anm. 1), S. 322.
5 Vgl. Astrissi, Futtermittelunverträglichkeit (wie Anm. 1), S. 27.
Und wie geht es weiter?
Sind die Symptome durch die Eliminationsdiät abgeklungen, kann langsam immer eine „neue“ Proteinquelle nach der anderen wieder „dazu gefüttert“ werden. Treten die Symptome erneut auf, muss das „neue“ Futter wieder weggelassen werden.
Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass keinesfalls gilt, dass eine Fleischsorte, die während der Eliminationsdiät funktioniert hat, für immer und auf alle Fälle „safe“ ist. Wir haben für unser Ausschlussverfahren „Sana Pferd“ von VetConcept genutzt. Das hat Slimmy gut vertragen. Auch „Pferd mit Kürbis“ von Mjamjam verträgt sie einwandfrei. „Premium pur Pferd“ von Perro führte hingegen gleich wieder zu Breifladen und von den „Fleisch-Rollen“ (Pferd pur) von Naturavetal und Steakhouse hatte sie gleich wieder Durchfall.
Tritt durch die Eliminationsdiät keine Besserung ein, muss weitere Diagnostik betrieben werden. Nicht ganz auszuschließen ist jedoch auch, dass das verwendete Futter nicht wirklich nur eine Proteinquelle enthalten hat. Tests haben gezeigt, dass leider durchaus nicht selten auch in als Monoproteinfutter deklariertem Futter andere tierische Produkte nachweisbar sind.6
6 Siehe hierzu detaillierter Astrissi, Futtermittelunverträglichkeit (wie Anm. 1), S. 28.
Ich finde es auch schwierig was Pansen betrifft, dieser könnte trotz Monoproteinfutter das als getreidefrei beworben wird, Getreide usw. enthalten = Pferd, Fertigfutter (im Winter, als Beifütterung für trächtige und säugende Schafe, zum „mästen“ vor der Schlachtung usw.) für Schafe das Weizenkleie, Mais usw. enthält…das ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Futter mit Pansen, Magen kann ich z.B. gar nicht verfüttern, das endet unschön in Durchfall und erbrechen, selbige Sorten in denen kein Pansen ist werden deutlich besser vertragen.
Ich werde wohl jetzt wirklich barfen, weil irgendwas ist immer das nicht vertragen wird – seufz.
Ganz liebe Grüße und Danke für den tollen Bericht!!!!
PS.:Morgen kommt unser Papayablättertee, drück´uns die Daumen, ich bin schon total nervös, inzwischen habe ich echt Angst Neues auszuprobieren, aber ich denke das kennst du selbst zu gut!
Danke!
LG, Angi
Oh ja, häufig ist es echt eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen, bis man endlich dahinter kommt, WAS alles nicht vertragen werden könnte. BARF haben wir auch probiert, aber Slimmys Verdauungsapparat ist leider schon zu angeschlagen, sie bekommt Bauchweh, wenn der Magen so viel „leisten“ muss und frisst dann nicht mehr.
Natürlich drücken wir ganz fest alle Daumen und Pfötchen!! Leider ist der Tee ja auch kein Allheilmittel (Slimmy hat gestern und heute auch mal wieder brechen müssen), aber insgesamt hat er bei uns doch ein sehr deutliche Verbesserung gebracht.
Und ja, das mit der Angst kenne ich leider auch nur zu gut. Slimmy verträgt ja zwei von drei Mitteln überhaupt nicht, was Neues zu probieren ist bei uns auch jedes Mal wieder eine Zitterpartie.
Alles Gute für Euch!!