Catwalk

Slimmy auf ihrem Catwalk

Ein Catwalk ist eine tolle Möglichkeit um der Katze neue Dimensionen zu eröffnen. Sie kann klettern, springen, toben… Und das Beste daran ist: Ein Catwalk nimmt kaum Platz ein und passt auch in die kleinsten Räume!

Wie diejenigen, die uns auf Facebook und/oder Instagram folgen wahrscheinlich mitbekommen haben, haben wir vor Kurzem eine Erneuerung an unserem Catwalk vorgenommen. Diese möchte ich zum Anlass nehmen, um Euch unseren Catwalk einmal im Detail vorzustellen.

Wie auch schon bei unserer Outdoor-Kletterwand geht es hier nicht darum, eine exakte Anleitung zum Nachbauen zu liefern – wer von Euch hat schließlich schon die gleichen räumlichen Gegebenheiten wie wir zuhause. Aber vielleicht ist ja die eine oder andere Idee und Inspiration für einzelne Elemente für Euch dabei. Außerdem hatten wir ja bei unseren Umbauarbeiten so manches Problem – und da man aus Fehlern ja bekanntlich lernen kann, möchte ich Euch diese hier auch nicht vorenthalten. Aus Fehlern anderer lernt man schließlich bequemer als auch eigenen. (;

Die 3 Hauptelemente unseres Catwalks

Unser Catwalk besteht aus

  • der Kletterwand über dem Sofa,
  • dem „Schwebebalken“, der die beiden Wohnzimmerwände miteinander verbindet, sowie
  • den Klettermöglichkeiten an der dem Sofa gegenüberliegenden Wand.

Dabei war es mir wichtig, den Catwalk möglichst in die vorhandenen Möbel zu integrieren oder anders ausgedrückt, möglichst viel der vorhandenen Möbel mit zu nutzen. Das hat bei uns auch super funktioniert. Einziger Nachteil: Weder das kleine Kasterl für die Gläser noch der von der Vormieterin übernommene Wohnzimmerschrank waren eigentlich für die Ewigkeit gedacht. Vielmehr sollten das eigentlich nur günstige Übergangslösungen sein. Denn als ich damals in diese Wohnung eingezogen bin, war ich noch Schülerin und hatte entsprechend nicht so viel Geld für die Einrichtung übrig. Naja, jetzt wird es wohl so bald nichts mit einer neuen Wohnzimmer-Einrichtung werden…. Wobei ich ja eigentlich zumindest das kleine Kasterl jetzt auch austauschen wollte. Aber nachdem der Umbau schon viel mehr Zeit und Nerven gekostet und das schon (online) neu gekaufte Kasterl sich als Fehlkauf erwiesen hat (doch nicht so schön wie online und schon kaputt geliefert), hat sich das Thema jetzt erst einmal erledigt.

Unser Catwalk-Bereich über dem Sofa

Der alte Catwalk aus fertigen „Bauteilen“

Der Catwalk war das erste größere Bauvorhaben, nachdem (2015) festgestanden hat, dass Slimmy keinen Freigang mehr haben kann. Da es damals schon Herbst war, haben wir die Terrasse erstmal nur provisorisch gesichert, den endgültigen Ausbau der gesicherten Terrasse aber auf den folgenden Frühling verschoben.

Auch beim Catwalk sollte es erstmal möglichst einfach und schnell gehen. Daher haben wir uns für die Wand über dem Sofa für eine mehrteilige Katzen-Kletterwand von Silvio Design entschieden. Als ich jetzt für diesen Beitrag online danach gesucht habe, habe ich unser Modell gar nicht mehr gefunden. In der verlinkten Variante gibt es nämlich: ein Kratzbrett, eine Liegemulde, eine Ebene mit Haus, drei weitere Ebenen und zwei Verbindungsstücke. Wir haben jedoch vier Ebenen und ein extra „Häuschen“. Das war für uns auch weitaus besser geeignet, da wir das „Häuschen“ anderweitig verbaut haben, wie man hier sieht:

Catwalk und Schwebebalken

Die Vorteile dieser Variante liegen klar auf der Hand: Man muss nichts planen und selber bauen, sondern hat alle benötigten Teile fixfertig zur Hand. Die Nachteile: Als ein optisches Highlight habe ich dieses Modell schon beim Kauf nicht empfunden, aber das ist ja Geschmackssache. Was mich im Laufe der Jahre immer mehr gestört hat ist, dass alles mit Plüsch überzogen ist, der nur sehr schlecht zu reinigen ist.

Wie man auf obigem Foto gut erkennen kann, haben wir das Häuschen gleich auch noch für den Zugang zum Schwebebalken genutzt. Damit als „Erhöhung“ waren wir nämlich schon fast auf gleicher Höhe wie die Schrankwand gegenüber. (;

Der neue DIY Catwalk

Anstelle der Plüschteile gibt es jetzt bei uns eine schicke Naturholz-Variante. Dafür habe ich die gleichen Baumstammscheiben im „Ramschladen“ gekauft, die wir auch schon für die Outdoor-Kletterwand benutzt haben. (Und nachträglich noch ein paar andere Dinge ergänzt, wie Ihr gleich erfahren werdet.)

neuer DIY Catwalk(Übrigens: Wer sich für die 3teilige Katzen-Wanddeko mit Spielzeugangel-Halterung interessiert, kann ja auch mal im verlinkten Beitrag weiterlesen. (; )

Vorbereitungen

Nun war nur die Frage: Wie bekommen wir die Dinger an die Wand? Schnöde Metallwinkel wollte ich auf gar keinen Fall haben. Also hat mein Vater zuerst Holzwinkel besorgt. Als wir die aber probehalber „dazugehalten“ haben, waren wir uns einig, dass die vermutlich nicht stabil genug sein würden. Aber meine Eltern hatte ja noch ein 4 x 4 cm Kantholz zuhause herumliegen. (Schon praktisch, wenn man aus einem „Bastlerhaushalt“ stammt. (; )

In der elterlichen Werkstatt hat dann mein Vater zunächst das Kantholz auf die richtige Länge zugeschnitten und die (vorher nach den alten Bohrlöchern der „Plüschteile“ ausgemessenen) Bohrlöcher vorbereitet. Die Bohrlöcher hat er dabei übrigens ordentlich versenkt – sonst hätten wir ja später „Mörderschrauben“ gebraucht. (;

Zuschnitt des Kantholzes

Bohrlöcher vorbereitenDanach wurden die Bretter an die Kanthölzer geklebt. Das muss natürlich ordentlich trocknen!

Kantholz an Brett kleben

Brettbefestigung trocknen lassenEigentlich reicht es, die Bretter ordentlich zu verleimen und das dann mit Zwingen gesichert gut austrocknen zu lassen. Allerdings war eines der von mir gekauften Bretter schon an sich nicht gerade. Das war mir im Geschäft gar nicht aufgefallen, da hatte ich nur auf die Größe geachtet. Also wurde das zur Sicherheit auch noch mit zwei Schrauben gesichert… hat allerdings schlussendlich auch wenig gebracht… aber dazu gleich noch mehr. (Ich empfehle daher dringend, beim Kauf von vornherein darauf zu achten, dass auch Naturholzscheiben wirklich plan sind.)

Die Anbringung an der Wand: Probleme und Tipps

Meine ursprüngliche Idee war ja: Die Bohrlöcher in der Wand sind ja schon vorhanden. Wir müssen also nur die alten Plüschteile abmontieren und die neuen Bretter (die ja extra schon Bohrlöcher im gleichen Abstand hatten) an der Wand montieren. Dazu können wir die Dübel drinnen lassen und gleich die alten Schrauben verwenden.

Der Haken an der Sache: Das alte System war gar nicht mit Dübeln versehen, sondern das waren Spezialschrauben mit so einer Art „Metallwiderhaken“ am Schluss. Und diese Schrauben waren viel zu dick für unsere vorgebohrten Löcher (und jeden Pit meines Vaters…..). Also mussten wir doch alle Löcher an der Wand – etwas versetzt zu den alten Löchern – neu bohren, denn die alten Löcher wären für unsere Dübel viel zu groß gewesen.

Mein Tipp: Falls Ihr auch „nur“ Austauschen wollt, schaut vorher (!) nochmal nach, wie das alte Modell an der Wand befestigt ist. (;

Die Lösung unseres Hauptproblems

Das Hauptproblem war aber: Ausgerechnet das ohnehin schon etwas schiefe Brett wollte par tout nicht ordentlich an der Wand halten. Da ich kein neues in der passenden Größe nachkaufen konnte, habe ich mich dann für eine Alternative entschieden: Eine Art Tablett in Naturoptik. Der klare Vorteil: Dadurch, dass hier seitlich auch nochmal kleine Bretter an der Wand „anstehen“ hat man so von vornherein mehr Halt. Wir haben übrigens einfach die hintere Seite des Tabletts entfernt und dort stattdessen wiederum ein Kantholz angeklebt. (Sonst hätte es keine glatte Fläche zur Anbringung an der Wand gegeben.)

Befestigung des Tabletts

Um ganz auf Nummer Sicher zu gehen haben wir die Dübel dann extra nochmal in den Löchern festgeklebt und auch das „Tablett“ zusätzlich an der Wand festgeklebt.

Mein Tipp: Es kann auch nicht schaden, sich vorher über Spezialdübel zu informieren. Hier bei uns ist dann keiner (mehr) zum Einsatz gekommen, weil mein Vater nicht noch einmal die Wand anbohren wollte und der Montagekleber ohnehin gut geholfen hat – allerdings will bzw. kann vermutlich nicht jeder mit Kleber arbeiten. (;

Das Verbindungsbrett

Eigentlich sind die Abstände zwischen den einzelnen Elementen für Slimmy ja kein Problem. Allerdings habe ich noch mit den alten Plüschteilen folgende Beobachtung gemacht: Wenn sie vom „Schwebebalken“ aus kommend mit voller Geschwindigkeit angerauscht gekommen ist, hat sie immer gerne dieses Verbindungsbrett zum Runterlaufen genutzt. Für Sprünge hätte sie ja abbremsen müssen. Also sollte wieder so ein Verbindungsteil her.

Wiederum war Upcycling angesagt: Meine Eltern hatte nämlich noch ein paar Bretter ihres neuen Parkettbodens übrig. So ein Parkett-Brett hatte schon die perfekte Breite und musste nur in der passenden Länge abgeschnitten werden. Übrigens: Die Rückseite hat bereits tolle Rillen, sodass es auch nicht zu rutschig für Slimmy ist. (;

Nun war die Frage, wie wir das Verbindungsbrett am besten befestigen sollen. Am unteren Brett (also dem umgedrehten „Tablett“) war die Sache schnell klar: Hier liegt das Verbindungsbett sowieso auf und wird zusätzlich noch mit einer Schraube gesichert.

KletterstegFür die Anbringung an der Unterseite des oberen Brettes wollte mein Vater zunächst einen Winkel zurechtbiegen… Aber dann hat er eine viel bessere und einfacherer Lösung gefunden: Ein bewegliches Scharnier!

Befestigung des Kletterstegs

Der „Schwebebalken“

Eigentlich wollte ich ja unbedingt so eine tolle Hängebrücke haben. Ihr wisst doch was ich meine, oder? Wenn nicht, schaut Euch einfach den verlinkten Beitrag an.

Da waren meine Eltern, die (natürlich) auch schon 2015 fleißig am Bau beteiligt waren, strikt dagegen. Es kamen Argumente wie: „Das ist soviel Aufwand. Und wenn sie es dann gar nicht mag?“ „Durch den ganzen Raum ist das viel zu weit, da müssten wir das Ding mindestens einmal an der Decke befestigen! Und die Decke anzubohren ist echt blöd. Außerdem sind genau da, wo wir bohren müssten Elektroleitungen im Weg.“ Damit hatten sie sicherlich recht, so eine Deckenbefestigung wäre bei uns nicht ideal gewesen.

Also haben wir uns für eine in sich stabilere und einfacher zu bauende Variante entschieden: Einen „Schwebebalken“.

Die Grundkonstruktion

Dafür haben wir einfach zwei Kanthölzer, die meine Eltern damals gerade noch vom Gartenanbau übrig hatten (ja, meine Eltern scheinen tatsächlich Kanthölzer zu horten, zumindest haben sie immer noch eines zuhause, wenn ich eines brauche (; ) miteinander verbunden, um einen Balken zu bekommen, der einmal durchs ganze Zimmer reicht. Wobei: Einfach ist auch relativ. Mein Vater meinte zuerst, mit einem ordentlichen Holzdübel und Holzleim hält das sicher super. Ja, denkste. Wir haben dann halt auch noch außen „Sicherungshalterungen“ angebracht.

Schwebebalken - Verbindung

Die wirklich einfache Lösung wäre natürlich gleich ein Kantholz in der passenden Länge zu kaufen. (; Aber wenn zuhause noch was herumliegt….

Wie ja bereits auf einem der obigen Bilder zu sehen war, liegt der Schwebebalken an der einen Wand auf dem „Plüschhäuschen“ auf. (Das wollte ich übrigens jetzt zusammen mit dem Kasterl für die Gläser austauschen… Aber nachdem aus meinem neuen Kasterl nichts geworden ist, wird das wohl jetzt auch erstmal eine Weile noch so bleiben. Denn zweimal den Schwebebalken abmontieren um etwas auszutauschen wäre doch wohl zu viel des Guten.) An der gegenüberliegenden Wand kommt der „Schwebebalken“ am großen Wohnzimmerschrank an. Damit der Balken wirklich in der Waage liegt, haben wir hier nochmal mit einem kurzen Stück Kantholz nachgeholfen.

Erhöhung des Schwebebalkens

Die Trittbretter

Natürlich wäre nur das 4 x 4 cm Kantholz zu schmal gewesen, vor allem wenn Slimmy wirklich schnell darüber flitzt. Also hat mein Vater aus einer alten Hartfaserplatte Trittbretter ausgeschnitten. Auch die hatten meine Eltern zuhause, normalerweise klebt mein Vater darauf seine Puzzle auf. (;

Trittbretter auf dem Schwebebalken zur sicheren Überbrückung der beiden Catwalk - SeitenAuch diese Trittbretter wurden zuerst angeleimt und dann nochmal festgeschraubt. Übrigens: Die Oberfläche ist so rau, dass man keinen zusätzlichen Rutschschutz mehr braucht. Zum Beweis habe ich für das Foto ein paar besonders hartnäckige Fussel oben gelassen. (Ja, da oben putze ich nicht jede Woche…. (; Aber Hand aufs Herz: Wer würde es machen?)

Der Catwalk-Bereich an der dem Sofa gegenüberliegenden Wand

Hier ergeben sich die meisten Möglichkeiten schon durch den alten Wandschrank selbst.

Wandschrank als Teil des CatwalksEs war also nur noch nötig, ein paar zusätzliche Bretter anzubringen, um den Auf- bzw. Abstieg zu ermöglichen.

Abstieg vom WandschrankAuch hier haben wir damals bereits vorhandenes Material wiederverwertet. Kurz zuvor hatte ich nämlich einen neuen Badezimmerverbau bekommen. Die weißen Bretter, die jetzt als Stufen am Catwalk dienen, waren ursprünglich einmal Regalbretter meines alten Badezimmerschrankes. An den unschönen „rohen“ Kanten wurde einfach weißer Umleimer angebracht, schon hatten wir rundum schöne weiße Bretter. Als Rutschschutz dienen einfach mal wieder (wie z. B. auch auf unseren DIY-Kratzbäumen) Fußabstreifmatten.

Die „Problem-Ecke“ unseres Catwalks

Problemecke unseres CatwalksEine Idee ist völlig „in die Hose“ gegangen. Ich dachte, eine Klettersäule wäre noch toll. Wahrscheinlich wäre sie das auch gewesen. Schließlich liebt Slimmy draußen ja auch ihren großen Baumstamm und flitzt daran hinauf. Hier drinnen wurde die Klettersäule jedoch nie genutzt. Ich vermute stark, dass es daran liegt, dass sie zu nahe an der Wand befestigt ist. Es könnte aber auch daran liegen, dass der grobe Stoff, mit dem wir die extradicke Kartonrolle umwickelt haben, ihr nicht genügend Sicherheit für den Aufstieg vermittelt… (An der inzwischen angebrachten „Deko“ liegt es übrigens sicher nicht – die habe ich erst angebracht, nachdem die Säule „ewig“ ignoriert worden war. (; ) Da eine wirklich tolle Alternative zu basteln ist ein Projekt, das wohl irgendwann in nächster Zeit einmal in Angriff genommen wird. Wirklich dringend erscheint es mir allerdings nicht, denn Slimmy hat ja draußen ohnehin den hohen Baumstamm. Wenn es denn einmal soweit ist, werde ich natürlich wieder über den Umbau berichten.

Ein paar abschließende Überlegungen

Kennt Ihr auch Bilder von Catwalks, bei denen man vor lauter Brettern die Wand kaum mehr sieht? (; Oder die nur aus durchgängigen Laufstegen bestehen? Ich persönlich finde, solange eine Katze keine entsprechenden körperlichen Beeinträchtigungen hat, sollte ein Catwalk ruhig ein bisschen anspruchsvoll sein und Abwechslung bieten. Die durchschnittliche Katze schafft es ja auch problemlos aus dem Stand heraus auf den Esstisch zu springen, da sollte schon auch beim Catwalk der eine oder andere Sprung „zumutbar“ sein. (;

Slimmy z. B. hat für sich selbst einen Weg gefunden, der so nicht eingeplant war und von dem ich auch nicht gedacht hätte, dass er praktikabel ist. Tja, typisch Mensch, sieht die einfachsten Dinge nicht….

Slimmys eigener Weg vom CatwalkWenn sie nämlich auf dieser Seite auf den Catwalk hinauf will, hüpft sie wie vorgesehen von der unteren weißen Stufe auf die nächste weiße Stufe etc. Wenn sie allerdings auf dieser Seite herunter will, ignoriert sie die unterste weiße Stufe völlig. Stattdessen kraxelt sie über die Griffe der Schubladen und des unteren Kasterls und springt dann von dort aus irgendwie auf den Boden. Und nein, dass dort eines ihrer Kisterl steht, stört sie dabei überhaupt nicht.

 

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2 Antworten auf „Catwalk“

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