Umstellung auf Nassfutter – Tipps und Tricks

Katze frisst Nassfutter im Bett

 

Die Umstellung auf Nassfutter ist oft für Mensch und Tier schwierig und anstrengend. Wenn Nassfutter hartnäckig verweigert wird, verzweifelt das zweibeinige Personal jedoch oft zu schnell. Es gibt nämlich nicht nur jede Menge Gründe Trockenfutter zu vermeiden wie z. B. die fehlende Feuchtigkeit, die auf Dauer zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Es gibt auch eine Reihe von Tricks, wie Mensch Katze doch an Feuchtfutter heranführen kann.

Regel Nummer 1

Hast Du es mit einem Trockenfutter-Junkie zu tun, brauchst Du eins: Geduld! Außerdem: Geduld! Und: Geduld! Sowie: Nerven aus Drahtseil!

Ich habe über ein halbes Jahr gebraucht, bis ich Slimmy von 100% Trockenfutter auf 100% vernünftiges Nassfutter umgestellt hatte. Der Weg war lange und steinig und führte über diverses Nassfutter von nicht so prickelnder Qualität (z. B. Bozita). Oft habe ich gedacht, dass das nie und nimmer mehr funktionieren wird. Aber es hat sich ausgezahlt den längeren Atem zu haben. Heute gibt es nur noch Nassfutter (das wenige, was sie wegen ihrer gesundheitlichen Probleme verträgt) und als Leckerlie Trockenfleisch (Pferd). Und sie frisst es gerne!!

Regel Nummer 2

Kein Trara um das „neue“ Futter machen. Stell den Napf hin wie immer und fertig. Sobald Du anfängst um die Katze herumzuschleichen, sie zu beobachten, es ihr irgendwie anders zu „präsentieren“ wird die Katze misstrauisch. Es muss ja einen Grund geben, warum Du Dich plötzlich so aufführst.

Methoden zur Umstellung auf Nassfutter

#1: Kalter Entzug

Trockenfutter weg, Nassfutter hingestellt. Wenn die Katze hungrig ist, wird sie schon fressen. Diese Methode funktioniert bei manchen Katzen tatsächlich.

Allerdings würde ich sie keineswegs empfehlen. Auf Druck reagieren die meisten Katzen nicht gerade positiv. Da gilt dann doch meist: Was der Bauer nicht kennt….

Ein abrupter Wechsel kann außerdem durchaus zu Magenverstimmungen führen. Und dann mag die Katze Nassfutter erst recht nicht mehr. Wenn Du eine kranke oder empfindliche Katze zu Hause hast, ist diese Methode sowieso ein No-Go. 

Außerdem gilt: Eine gesunde Katze verhungert vielleicht nicht gleich vor dem gefüllten Napf. Wenn sie mehr als 24 Stunden die Nahrungsaufnahme komplett verweigert, ist es aber an der Zeit einen Gang zurückzuschalten, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden!

#2: Trockenfutter anfeuchten

Um die Katze an die feuchte Konsistenz zu gewöhnen, sprühst Du am Besten das Nassfutter mit Wasser an. Ja, Du hast richtig gelesen, zunächst wird wirklich nur gesprüht! Nimm einfach eine Sprühflasche und mach nur einen einzigen Spritzer. Das steigerst Du dann gaaaaaaaaaaaanz langsam. Wir reden hier nicht von ein paar Tagen, das dauert schon seine Zeit, bis das Trockenfutter so nass gemacht werden kann, dass Du es mit der Gabel „zermanschen“ kannst.

Frisst die Katze erst einmal diese Konsistenz, kannst Du anfangen Nassfutter unterzumischen. Auch hier kommt wieder Regel Nummer 1 zum Einsatz: Geduld. Zunächst kommt wirklich nur ein minimales Bisserl Nassfutter unter das angefeuchtete Trockenfutter. Dann steigerst Du die Menge alle 2-3 Tage.

By the way

So funktioniert auch die Gewöhnung an neues Nassfutter am Besten. Also indem Du es langsam unter das bisher gewohnte Futter untermischt.

#3: Trockenfutterstreusel über Nassfutter

Frisst Deine Katze zwischendurch eigentlich schon Nassfutter, ist jedoch nicht davon abzubringen auch Trockenfutter einzufordern, kannst Du diese Methode zur endgültigen Umstellung auf Nassfutter versuchen. Sie eignet sich auch in Kombination mit #2. Also wenn die Katze eigentlich schon sehr viel Nassfutter mitfrisst, aber irgendwann doch die Lust verliert.

Zermahle einfach ein bisschen Trockenfutter und streue es über das Nassfutter. Die „Crunch“-Schicht animiert oft zum Fressen. Allerdings solltest Du darauf achten, dass dann nicht nur das „Topping“ gefressen wird. Dagegen hilft, die Brösel gut ins Nassfutter zu drücken, sodass sie nicht einfach runtergefressen werden können. Am Besten ein paar Brösel auch direkt untermischen, sodass auch in den tieferen Schichten noch ein paar „Leckerbissen“ warten.

Ich verwende diese Methode übrigens auch in abgeänderter Form, wenn Slimmy krankheitsbedingt einmal wieder nicht wirklich fressen mag. Dann gibt es zerbröselte Trockenfleischstückchen über das Nassfutter und oft wird dann auch eher gefressen.

#4: Nassfutter anwärmen

Frisst die Katze eigentlich schon Nassfutter, allerdings mit relativ wenig Begeisterung und daher auch nicht in ausreichender Menge, kannst Du alternativ auch versuchen, ob sie es etwas angewärmt lieber mag. Denn dann riecht es intensiver und wird oft eher angenommen. Dazu kannst Du das Futter entweder im Wasserbad erwärmen oder einen kleinen Schwapp warmes Wasser unterrühren.

Fehler bei der Umstellung auf Nassfutter

Funktioniert ein Schritt nicht gleich, wirf auf keinen Fall die Flinte ins Korn. Mach einen Schritt zurück und versuch es dann erneut. Der schlimmste Fehler, den Du machen kannst, ist einzuknicken und der Katze einfach wieder das gewünschte Futter hinzustellen. Denn dann hat sie dich. Und wird das nächste Mal wieder so lange Zores machen, bis sie bekommt was sie will.

Trockenfutter als Leckerlie?

Ist die Umstellung auf Nassfutter erstmal geschafft, bleibt die Frage: Gibt es hin und wieder noch Trockenfutter als Leckerlie? Viele Menschen nutzen es zum Beispiel gerne für das Fummelbrett u. ä. Ich persönlich würde es nicht empfehlen, sondern auch hier lieber nach Alternativen wie etwa Trockenfleisch suchen.

Fazit

Die Umstellung auf Nassfutter kann nicht über Nacht gelingen. Lass Dir und der Katze Zeit. Ihr werdet sie brauchen. Und Nerven. Und Geduld.

Schlussendlich liegt der Schlüssel zum Erfolg darin, den längeren Atem als die Katze zu haben.

Übrigens: Wundere Dich nicht, wenn die Katze plötzlich weniger trinkt. Das ist vollkommen normal. Immerhin muss sie, wenn sie Nassfutter frisst, nicht mehr den fehlenden Feuchtigkeitsgehalt des Trockenfutters ausgleichen.

Viel Glück und Erfolg!

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8 Antworten auf „Umstellung auf Nassfutter – Tipps und Tricks“

  1. Danke für diesen informativen Beitrag. Hier erfahre ich doch immer wieder Neues und Interessantes. Dein Blog ist wirklich vielseitig aufgebaut.
    Freue mich schon auf deine nächsten Beiträge.

  2. danke für die Tipps! Ich möchte meine Katze aus gesundheitlichen Gründen auf Nassfutter umstellen und ich kann gar nicht mehr mitzählen, wie oft ich Nassfutter, was ich ihr zusätzlich gegeben habe, wegschmeißen musste.
    Ich werde es auf jeden Fall so machen, wie du es empfohlen hast und geduldig sein 🙂

  3. dieser Bericht hat mir gut gefallen weil es nämlich so ist wie es ist.
    Habe eine junge Katze vom Nachbarn bei mir reingelassen weil er sie am Morgen aus dem Haus gschickt hat dann den ganzen Tag nicht mehr drum gekümmert.Bei minus mehreren grad.Das kleine Katzal hat schnell von meinem anderen Katzen gelernt wie die Katzentür zu bedienen ist Meine Katzrn musste ich zwei drei Wochen durchs Loch befördern bis sie es geschnallt haben wie es geht.Diese kleine katzal hat ein paarmal zugeschaut und passt.Jetzt ist es zwei Jahre her um sie umzustellen auf Nassfutter weil sie das nicht bekommen hat was er behauptet hat.Wiskas hat sie gekriegt hat er gsagt,alles nicht war sonst hät sie es gekannt.Ich habe da nicht zuschauen können wie das kleine Katzal leidet.Umstellen auf Nassfutter war der reinste Horror.Tja,zwei Jahre stress pur.Erst mal nimmt sie jetzt feine Pastete mit Thunfisch.Da mus ich immer mi dem Finger was andie Schnauze bringen dann machte sie selber weiter wenn sie wollte hahahah.Ich bin jetzt 73 und ob ichs noch mal so lange schaffe bis zum Endsieg ! das weis ich jetzt noch nicht.

    1. Hallo Karl,

      ja, das ist typisch Katze, wenn sie wollen, haben sie Sachen superschnell drauf (wie die Katzenklappe, die ist ja auch praktisch(; ) und wenn sie nicht wollen… Da fragt man sich immer wieder, wie so viel Sturschädel in so ein kleines süßes Kopferl passt.(; Aber immerhin hast du ihn ja schon soweit, dass er gewisses Nassfutter frisst! Alle Daumen und Pfötchen sind gedrückt, dass du auch weiterhin den längeren Atem hast und er irgendwann auch ohne „Fingerservice“ frisst. Wobei, wenn Katz‘ sich erst einmal an so einen Service gewöhnt hat… Der Kater meiner Tante z.B. hat zum Schluss überhaupt nur noch gefressen, wenn sie danebengesessen ist und ihm den Rücken gekrault hat. Damit hat sie irgendwann mal angefangen, ihm gefiel es und dann wollte er es immer so haben. Bei jeder Mahlzeit. Ich hoffe, dein Spatz ist da nicht ganz so stur.

      Alles Liebe für Euch,
      Sabine und Slimmy

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