Getreide im Katzenfutter = ein notwendiger Ersatz für Getreide im Mäusemagen?

Getreide im KatzenfutterWie Ihr vielleicht ja wisst, entstehen bei mir Ideen zu Blogbeiträgen teilweise aufgrund von online-Diskussionen. In letzter Zeit habe ich nun (leider wieder) vermehrt gelesen, dass Getreide im Katzenfutter absolut notwendig sei. Und dies mit der mehr als bedenklichen Begründung: Katzen fressen ja Mäuse und mit diesen auch das Getreide in deren Mägen. Dieser Rückschluss geht allerdings deutlich fehl, wie ich in diesem Beitrag darlegen möchte.

Getreide im Katzenfutter weil es zur natürlichen Ernährung gehört?

Wer argumentiert, dass Katzen ja Getreide mit den Mäusen „mitfressen“, berücksichtigt dabei so einiges nicht:

  • Katzen fressen keineswegs nur Mäuse. Der natürliche Speiseplan von Katzen umfasst Kleinsäuger (wie Mäuse), Vögel, Reptilien, Amphibien, Fische, Insekten und Spinnen. Viele der natürlichen Beutetiere von Katzen sind also keineswegs „Getreidefresser“.
  • Auch Mäuse sind Allesfresser! Das heißt, in ihren Mägen befindet sich keineswegs nur Getreide und auch nicht nur pflanzliche Nahrung! Und es wird wohl niemand tatsächlich glauben, dass eine Katze eine Maus nur dann frisst, wenn diese vorher Getreide und nicht etwa Insekten gefressen hat.
  • Nicht jede gefressene Maus hat gerade einen vollgestopften Magen, wenn sie erbeutet wird.
  • Auch ist keineswegs gesagt, dass Katzen immer auch den Mageninhalt ihrer Beutetiere mitfressen. Es kommt schon vor, dass dieser, etwa neben der Galle, liegen bleibt.
  • Schließlich darf nicht außer Acht gelassen werden, wie klein so ein Mäusemagen ist. Außerdem muss eben bedacht werden, dass Katzen nicht nur Mäuse fressen und auch Mäusemägen nicht nur mit Getreide gefüllt sind. So kommt man schnell darauf, dass der Prozentsatz an Getreide, den Katzen möglicherweise mit ihrer Beute mitfressen, sehr weit unter dem Prozentsatz an Getreide liegt, der üblicherweise in getreidehaltigem Katzenfutter enthalten ist. So viel also zum Thema, Getreide im Katzenfutter würde die natürlich Ernährung von Katzen „imitieren“.

Ballaststoffe vs. Getreide im Katzenfutter

Wer argumentiert, Getreide gehöre zur natürlichen Ernährung von Katzen, verwechselt üblicherweise Getreide mit Ballaststoffen. Diese beiden Dinge sind aber keineswegs miteinander gleichzusetzen.

Ballaststoffe oder Rohfasern sind weitgehend unverdauliche Nahrungsbestandteile, die auch bei Katzen für eine reibungslose Verdauung wichtig sind. Durch diese unverdaulichen Nahrungsbestandteile wird nämlich das Volumen des Darminhalts erhöht. Das wiederum regt die Peristaltik an. Eine Katze, die zu wenig oder gar keine Ballaststoffe erhält, wird schnell an Verstopfung leiden.

Für die Zufuhr von unverdaulichen Nahrungsbestandteilen ist die Katze aber keineswegs nur auf den Mageninhalt ihrer Beutetiere angewiesen. Sie frisst ja auch Fell, Federn, Krallen etc. mit.

Um diese Ballaststoffe im Katzenfutter zu ersetzen, muss keineswegs Getreide enthalten sein. Gemüse, Pseudogetreide (wie z. B. Buchweizen oder Quinoa), Flohsamenschalen und so weiter liefern ebenso die notwendigen Ballaststoffe.

Warum Getreide nicht im Katzenfutter vorkommen sollte

Nicht nur braucht es kein Getreide um der Katze Ballaststoffe zuzuführen, sondern auch folgende Gründe sprechen gegen Getreide (vor allem in der meist sehr hohen „Dosierung“ in getreidehaltigem Katzenfutter):

  • Viele Getreidesorten enthalten Gluten, worauf Katzen ebenso allergisch reagieren können wie Menschen.
  • Aufgrund der vielen enthaltenen Kohlenhydrate, also einer hohen Energiedichte, ist Getreide im Katzenfutter ein typischer „Dickmacher“.
  • Getreide kann den Blutzucker der Katzen negativ beeinflussen.
  • Ebenso treibt Getreide den pH-Wert des Urins in die Höhe, sodass die Gefahr erhöht wird, dass Struvit ausfallen kann.
  • Unterm Strich ist Getreide ein billiger Füllstoff, der nicht eingesetzt wird, weil er gut für unsere Fellnasen, sondern gut für die Gewinnspanne der Hersteller ist.

Fazit

Nur weil Katzen auch solche Beutetiere fressen, die selbst u. a. Getreide fressen, heißt das noch lange nicht, dass Getreide im Katzenfutter notwendig ist.

Wichtig und notwendig hingegen ist ein gewisser Prozentsatz an Ballaststoffen im Katzenfutter, damit die Verdauung richtig funktioniert!

Bräuchte eine Katze hingegen tatsächlich alles, was sich möglicherweise in einem Mäusemagen finden kann … na Prost Mahlzeit. Jede/r der/die schon einmal eine Maus zu Gast in den eigenen vier Wänden gehabt und gesehen hat, was die so alles anknabbern, kann sich ja gut vorstellen, was da so alles von Plastik angefangen im Mäusemagen landen kann.

 

Teile diesen Beitrag gerne auf/per

2 Antworten auf „Getreide im Katzenfutter = ein notwendiger Ersatz für Getreide im Mäusemagen?“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert