Purridge – Das neue Insektenkatzenfutter von Elmely

Elmely Purridge

Purridge von Elmely, ein neues Insektenkatzenfutter, das tatsächlich nur Insekten (und nicht etwa auch Huhn oder Rind) enthält und dazu noch sehr umweltschonend vertrieben wird? Na das mussten wir natürlich gleich einmal testen!

Purridge von Elmely – Was steckt dahinter?

Wie der Name Purridge schon andeutet, handelt es sich um eine innovative Katzenfuttervariante, denn man bekommt nicht etwa „fertiges“ Nassfutter, sondern ein „Pulver“, dem man wie bei der Zubereitung von Porridge erst selbst Wasser zufügen muss.

Das schont schon mal den Mülleimer, denn statt Dosen oder Plastikschälchen/Pouches hat man hier lediglich ein kompostierbares Biokunststoff-Sackerl, dessen „trockener“ Inhalt mit Wasser vermengt eine Vielzahl von Portionen ergibt. Die Herstellerin verspricht, dass 400g bis zu 21 Tagesrationen ergeben (bezogen auf die kleinstmögliche Portionsgröße, siehe die ausführlichen Fütterungsempfehlungen). Wie ergiebig so ein Sackerl im individuellen Fall tatsächlich ist, hängt wohl nicht zuletzt auch davon ab, wie genau das Pulver dann zubereitet wird. Empfohlen wird ein Mischverhältnis von 1:3 (Pulver zu Wasser), um eine „klassische“ Portion Nassfutter zu erhalten. Unter den alternativ vorgeschlagenen Zubereitungsformen findet sich aber alles von der Trinkmahlzeit (die natürlich dann mehr Wasser enthält) bis zu verschiedenen Leckerlies, die man mit dem Pulver backen kann. Dafür gibt es übrigens auf der Herstellerseite diverse Rezepte.

Auch für den Transport wird alles umweltschonend verpackt. Unsere kleine Lieferung habe ich einfach in einem Kuvert erhalten. Größere Mengen werden, wie ich gesehen habe, in Schachteln geliefert, aus denen einem beim Öffnen nicht gleich etwa ein Haufen Luftpolsterfolie oder ähnliches „entgegenspringt“, sondern die mit einer Art Stroh gepolstert sind.

Aber natürlich bringen die innovativste Idee und die tollste Verpackung nichts, wenn dann die Zusammensetzung des Futters nicht passt. Also schauen wir uns mal an…

…was tatsächlich drinnen steckt

Zusammensetzung:

77,6 % Insekten (Tenebrio Molitor, gemahlen), 6 % Zucchini (gemahlen), 5 % Kokosflocken (gemahlen), 2,5 % Insektenöl (Tenebrio Molitor), Monocalciumphosphat, 2 % Leinsamen (gemahlen), 1,5 % Leinöl, Algenkalk, Kaliumchlorid.

Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe:

Vit.A 12.000 I.E., Vit. D3 1.200 I.E., Vit E 120mg, Vit. K 3,2mg, Vit. B1 8,5mg, Vit. B2 4,8mg, Vit. B6 6,5mg, Vit. B12 32µg, Nikotinsäure 80mg, Pantothensäure 16mg, Folsäure 1,2mg, Biotin 120µg, Cholinchlorid 1.440mg, Taurin 2.700mg, Eisen (als Eisen(II)-sulfat-Monohydrat) 120mg, Mangan (als Mangan-(II)-Oxid) 9mg, Mangan (als Aminosäure-Manganchelat, Hydrate) 9mg, Zink (als Zinkoxid) 35mg, Zink (als Aminosäuren-Zinkchelat, Hydrate) 35mg, Kupfer (als Kupfer-(II)-sulfat-Pentahydrat) 2mg, Kupfer (als Kupfer-(II)-Aminosäurechelat, Hydrat) 2mg, Jod (als Calciumjodat, wasserfrei) 0,9mg, Selen (als Natrium-selenit) 0,15mg

Analytische Bestandteile:

55,9 % Rohprotein, 18,4 % Rohfett, 7,6 % Rohfaser, 7,9 % Rohasche, 5,4 % Feuchtigkeit, 1,1 % Calcium, 0,9 % Phosphor, 3,4 % Omega-6-Fettsäuren, 0,9 % Omega-3-Fettsäuren

Wer – wie ich – neues Futter gerne genauer unter die Lupe nimmt und mit dem gewohnten Futter vergleicht, darf hier nicht vergessen, dass man die Angaben der analytischen Bestandteile natürlich nicht eins zu eins mit denen auf einer Dose vergleichen darf. Denn 5,4 % Feuchtigkeit sind natürlich schon ganz was anderes als rund 80 % in „fertigem“ Nassfutter. Für einen exakten Vergleich muss man also zuerst einmal auf die Trockenmasse umrechnen. (Wie das funktioniert, ist im verlinkten Beitrag erklärt.) In der Trockenmasse kommt man dann beim Purridge auf 59,09 % Rohprotein, 19,45 % Rohfett, 8,03 % Rohfaser und 8,35 % Rohasche. Das ist übrigens nicht weit von jenen Werten entfernt, die auch für die „Zusammensetzung“ von Mäusen zu finden sind (vgl. Ellen Sue Dierenfeld u.a., Nutrient composition of whole vertebrate prey (excluding fish) fed in zoos, May 2002, Tabelle 1).

Tenebrio Molitor – Was ist das genau?

Tenebrio Molitor ist die lateinische Bezeichnung des Mehlkäfers. Dessen Larven werden als Mehlwürmer bezeichnet. Genau diese Mehlwürmer werden für das Purridge zu Pulver zermahlen.

Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Zum einen werden im Vergleich zur klassischen Viehzucht bei der Zucht von Insekten deutlich weniger natürliche Ressourcen verbraucht. Zum anderen ist davon auszugehen, dass etwa Mehlwürmer weit weniger unter den „Zuchtbedingungen“ zu leiden haben, als die sogenannten Nutztiere in Massentierhaltung, denn ähnlich wie in den Zuchtboxen würden sie sich auch in der freien Natur „auf einem Haufen tummeln“. Natürlich müssen auch sie getötet werden, es entfallen aber die oft mehr als grausamen Transporte zum Schlachthaus und die Tötung durch Kälte, bei der die Tiere zunächst in eine Art Winterschlaf fallen, erscheint doch auch deutlich humaner als das, was in Schlachthäusern abläuft. Darüber hinaus können Mehlwürmer zu 100 % verspeist werden, es gibt also keine Schlachtabfälle.

Konsistenz und Geruch des Purridges

Ich muss gestehen, ich habe das Sackerl nicht ganz vorurteilsfrei geöffnet. Immerhin sind Mehlwürmer die Proteinquelle im Purridge – und Würmer sind so ziemlich die einzigen Tiere, vor denen es mir wirklich graust. (Danke, liebe Buben in der Volksschule, dass ihr in meiner Gegenwart lebende Regenwürmer gegessen und mir damit eine Phobie fürs Leben beschert habt.) Aber natürlich sieht man hier keine Mehlwürmer mehr, sondern nur ein ganz fein gemahlenes Pulver.

Elmely Purridge - Pulverform

Auch vom Geruch des Pulvers war ich (zunächst) angenehm überrascht – es riecht nämlich vergleichsweise dezent. Oder anders ausgedrückt: Beim Öffnen einer Katzenfutterdose riecht man (deutlich) mehr. Allerdings gibt es hier einen enormen Unterschied zwischen dem trockenen und dem mit Wasser angerührten Pulver. Als ich das erste Mal einen „Brei“ angerührt habe, habe ich das natürlich (zunächst) ganz der Anleitung entsprechend gemacht. Also Pulver und Wasser im Verhältnis 1:3 gemischt, etwas verrührt und dann ein paar Minuten stehen gelassen. Als ich dann nach ein paar Minuten wieder ins Wohnzimmer (mit Küchenzeile) gegangen bin, habe ich schon im Flur einen doch sehr intensiven Geruch wahrgenommen. Nicht unangenehm, aber intensiv. Deutlich intensiver als bei unserem normalen Nassfutter. Wer also schon Probleme mit dem Geruch von herkömmlichem Katzenfutter hat, könnte hier an seine Grenzen stoßen.

Auch das mit Wasser vermischte Pulver nimmt übrigens keineswegs eine „Nassfutter-ähnliche“ Konsistenz an. Es wird auch nicht zu einem homogenen Brei. Ich betone das deshalb, weil ich ehrlich gesagt davon ausgegangen bin, dass es doch etwas mehr quellen würde – aber vielleicht habe ich in den letzten Jahren auch einfach zu oft mit Flohsamenschalen hantiert. Ich habe übrigens beim ersten Versuch dann auch noch etwas Pulver dazugetan, weil das Ergebnis nach einigen Minuten immer noch recht wässrig war.

Elmely Purridge - mit Wasser angerührt

Insgesamt ist das Ergebnis eher – in Ermangelung eines besseren Begriffs – als „sandig“ zu beschreiben. Ja, es fühlt sich tatsächlich so an, wie wenn man feinen Sand mit Wasser mischt und dann eben einen „Gatsch“ erhält, bei dem man noch immer die Sandkörner zwischen den Fingern spüren kann. (Übrigens, weil ich neulich einmal die Rückmeldung bekommen habe, warum ich immer wieder mal andernorts unbekannte Dialektausdrücke benutze: „Gatsch“ steht sogar im Duden.(; )

Packungsgrößen und Preis

Derzeit ist Purridge in zwei Größen erhältlich:

  • eine 100g Packung zu 5,99 Euro
  • und eine 400 g Packung zu 18,99 Euro.

Außerdem gibt es beide Größen auch als Starterset, bei dem man zusätzlich einen schicken Holzlöffel erhält.

Der Versand innerhalb Deutschlands ist gratis, für die Lieferung nach Österreich habe ich zusätzlich zu den 5,99 Euro für die 100g Packung (die 2 Euro für den Löffel habe ich mir geschenkt) noch 2,50 Euro Versandgebühr bezahlt.

(Wer hier preislich mit anderem Katzenfutter vergleichen will, darf natürlich nicht außer Acht lassen, dass man 100g Pulver, das erst einmal mit Wasser angerührt werden muss, natürlich nicht einfach mit 100g „fertigem“ Nassfutter gleichsetzen kann.)

Purridge von Elmely im Slimmy-Test

Wie Ihr vielleicht ja wisst, kann Slimmy aufgrund ihrer diversen Unverträglichkeiten kaum neues Futter testen. Ich hatte aber die Hoffnung, dass sie Insekten vertragen würde, darum haben wir diesen Test überhaupt erst gewagt. Wobei die Hauptfrage ohnehin war, ob sie es überhaupt probieren oder einen Riesenbogen darum machen würde, wie damals, als wir „Maus in der Dose“ getestet haben.

Gleich beim ersten Versuch hat Slimmy mich jedoch positiv überrascht. Eine Messerspitze Purridge ins gewohnte Nassfutter gerührt wurde anstandslos mitgefressen. Also habe ich die Menge des untergerührten Pulvers langsam gesteigert, bis wir schließlich bei einem Löffelei-Löffel Pulver auf ca. 25-30g Nassfutter (ja, das ist eine normale „Slimmy-Portion“(, ) waren. Das hat sich als Slimmys Schmerzgrenze herausgestellt. Mehr toleriert sie nicht. „Pures“ Purridge – also das mit Wasser vermischte Pulver – frisst sie auch nicht, egal wie viel Leckerlie ich ihr darüber brösele. Aber bei meiner kleinen hakeligen Maus ist es ja schon ein echter Erfolg, dass überhaupt so viel Pulver mitgefressen wird.

Neben der Akzeptanz ist bei uns natürlich auch immer die Verträglichkeit ein großes Thema. Und siehe da, sie verträgt die untergemischte Menge nicht nur gut, die Konsistenz des Kots wird mit etwas Purridge sogar etwas besser als sonst (durchschnittlich).

Fazit

Auch wenn Slimmy nicht restlos begeistert ist, können wir nur empfehlen, Purridge von Elmely einmal auszuprobieren. Die Zusammensetzung ist gut und das umweltschonende Gesamtkonzept ist einfach super! Also rundum eine tolle Möglichkeit, den Speiseplan der Katze zu erweitern, ganz ohne Massentierhaltung und unter Einsparung von viel Verpackungsmüll.

 

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