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Katzenfutter-Deklaration oder Der Mythos vom Katzenfutter mit „4 Prozent Fleischanteil“

Februar 23, 2020 by Bine_01

Katzen die über Katzenfutter-Deklaration diskutieren

Die Katzenfutter-Deklaration sorgt, so hat man den Eindruck, zum Teil für mehr Verwirrung als Aufklärung. Dabei halten sich gewisse Irrtümer besonders hartnäckig. Dazu zählt auch der Mythos vom Katzenfutter mit „4 Prozent Fleischanteil“. Immer wieder lese ich im Netz ganz entsetzte Beiträge, wie man nur ein Futter geben könne, das nur zu 4 Prozent aus Fleisch bestünde…

Um eines vorweg klarzustellen: Futter, das so deklariert ist (wie wir es in Folge gleich noch genauer sehen werden) zählt (üblicherweise) zum „Schrottfutter“ und ich will es weder verteidigen noch gar empfehlen. Dennoch, wenn man schon schimpft (und bei derartigem Futter gibt es gewiss genug zu bemängeln), dann doch bitte über Tatsachen und nicht über falsch verstandene Zusammensetzungsangaben.

Ein paar Basics vorweg: Offene und geschlossene Katzenfutter-Deklaration

Grundsätzlich stehen den Herstellern zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Entweder sie führen in einer offenen Deklaration alle enthaltenen Futterbestandteile einzeln an oder sie fassen sie in einer geschlossenen Deklaration zu größeren Blöcken zusammen.

Offene Deklaration

Sehen wir uns als Beispiel die Deklaration von Om Nom Nom „Huhn & Kaninchen“ an:

„20% Kaninchenfleisch, Kaninchenherz & Kaninchenleber (ca 2:1:1)
20% Hühnerfleisch & Hühnermagen (ca. 5%)
15% Hühnerherz
15% Hühnerhälse
26% Kochbrühe (Huhn & Kaninchen)
3% Karotten
1% Mineralien & Vitamine“

Wir erfahren also genau, von welchen Tieren das enthaltene Fleisch und die Innereien stammen (inkl. genauer Prozentangaben) und auch, was genau sonst noch enthalten ist.

Geschlossene Deklaration

Klassische Beispiele für geschlossene Deklarationen sind die aus der Werbung allseits bekannten Marken wie etwa Whiskas.

Zum Beispiel erfahren wir über „1+ mit Geflügel“ lediglich:

„Fleisch & tierische Nebenerzeugnisse (u. a. 4 % Geflügel), Getreide, pflanzliche Eiweisextrakte, Mineralstoffe, Zucker“

Deklarationen mit „4 % Angaben“ im Detail

Schauen wir uns jetzt diese Deklaration nochmal im Detail an:

„Fleisch & tierische Nebenerzeugnisse (u. a. 4 % Geflügel), Getreide, pflanzliche Eiweisextrakte, Mineralstoffe, Zucker“

Wir erfahren weder, wie viel Prozent die einzelnen unter zusammenfassenden Schlagwörtern angegebenen Bestandteile jeweils ausmachen, noch was sich dahinter genau verbirgt.

Allerdings wird in diesem Beispiel durch die Angabe „u. a“ schon deutlich, dass sich diese Angabe eben nur auf einen Teil davon bezieht. Oder anders ausgedrückt:

Diese Deklaration besagt nichts anderes, als dass dieses Futter zu einer uns unbekannten Prozentzahl (X) aus Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen, einer uns unbekannten Prozentzahl (Y) aus Getreide und einer uns ebenfalls unbekannten Prozentzahl (Z) aus pflanzlichen Eiweisextrakten besteht, sowie, dass auch Mineralstoffe und Zucker enthalten sind. U[nter] a[nderem] (!) 4 % der insgesamt X % Fleisch und tierischen Nebenerzeugnisse stammen vom sogenannten „geschmacksgebenden“ bzw. neutraler ausgedrückt, namensgebenden Tier.

Um zumindest annähernd einschätzen zu können, wie viel Prozent sich hinter dem X tatsächlich verbergen, lohnt es sich übrigens manchmal sich auch andere Sorten derselben Marke anzusehen.

Um bei unserem Beispiel Whiskas zu bleiben:

Zu „7+ Ragout Geflügelauswahl in Gelee“ finden wir die Angaben:
Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (22%, u.a. 4% Pute), pflanzliche Eiweissextrakte, Zucker, Mineralstoffe.

Und zu „11+ Geflügel Auswahl in Gelee“ heißt es:

Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (38%, davon 94% natürlich*, u.a. 4% Huhn), Mineralstoffe (0.5%), pflanzliche Nebenerzeugnisse (u.a. 0.3% Chicoree-Extrakt).

Wir dürfen also wohl getrost davon ausgehen, dass in jenen Whiskas-Sorten, bei denen gar kein Prozentsatz angegeben ist, auch nicht mehr Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse enthalten sein werden. Denn warum sollte der Hersteller das dann nicht angeben? Oder anders ausgedrückt: Eine offene Deklaration spricht generell eher dafür, dass es sich um ein höherwertiges Futter handelt, denn wer halbwegs Qualität in die Dose füllt, hat auch ein entsprechendes Interesse daran, es die VerbraucherInnen wissen zu lassen.

Übrigens: Vielleicht fragt sich jetzt ja der/die eine oder andere, wie man bei diesen aufgelisteten Inhaltsstoffen auf 100 % kommen soll. Immerhin muss das, was an erster Stelle genannt wird, ja auch am häufigsten vorkommen. Wenn wir nun 22 bzw. 38 % Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse haben, können die pflanzlichen Einweisextrakte bzw. pflanzlichen Nebenerzeugnisse max. ca. 21 bzw. 37 % ausmachen. Der Rest können nicht nur Mineralstoffe und Zucker sein. Was aber dann? Die Antwort ist ganz einfach: Wasser! Das wird, wie mir eine sehr freundliche Dame von der Servicehotline erklärt hat, nicht nur etwa für die Sauce gebraucht, sondern allein schon wegen des verwendeten Tier- bzw. Fleischmehls.

Weitere Basics der geschlossenen Katzenfutter-Deklaration

Hinter den zusammenfassenden Schlagwörtern der geschlossenen Deklaration kann sich eigentlich so gut wie alles oder nichts verbergen.

Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse

Unter der Bezeichnung tierische Nebenerzeugnisse können sich durchaus hochwertige Zutaten wie Innereien verbergen. Ebenso aber auch Federn, Hufe, Schnäbel, Häute, Borsten, Urin und so weiter und so fort.

Natürlich frisst die Katze ja ihre Beutetiere auch „mit Haut und Haaren“, das eigentliche Problem ist aber gar nicht, dass solche Dinge überhaupt im Katzenfutter landen, sondern liegt in der Frage, wie viel davon verarbeitet wird.

Um bei unserem Beispiel zu bleiben: „Fleisch & tierische Nebenerzeugnisse (u. a. 4 % Geflügel)“ könnte letztlich auch heißen, dass es sich bei 4 der X Prozent lediglich um Federn, Klauen und Schnäbel handelt…

Fleischmehl vs. Tiermehl

Beide Bezeichnungen finden sich auch häufiger und werden oft für Synonyme gehalten. Es steckt jedoch unterschiedliches dahinter:

Fleischmehl ist getrocknetes und zermahlenes Muskelfleisch, Tiermehl hingegen bezeichnet getrocknete und zermahlene tierische Nebenerzeugnisse.

Pflanzliche (Neben)Erzeugnisse

Auch hier kann alles Mögliche zusammengefasst werden. Verstecken können sich dahinter: Getreide, Zellulose, Soja, Brot und andere (auch süße) Backwaren, Cerealien usw. sowie pflanzliche Eiweißextrakte, die bei der Fett- und Ölherstellung anfallen.

Fazit zur Katzenfutter-Deklaration

Geschlossene Katzenfutter-Deklaration deutet immer auf mindere Qualität hin. Wer hochwertige Zutaten in die Dose (oder den Frischebeutel) füllt, hat in der Regel kein Interesse daran, sie hinter schwammigen, nichtssagenden Sammelbegriffen unkenntlich zu machen.

Nichts desto trotz ist der „4 % Fleischanteil“ im minderwertigen Katzenfutter ein schlichter Mythos, der einzig darauf zurückgeht, dass vielfach die Deklarationen nicht richtig gelesen werden (können). Allerdings ist auch ein 30, 40 oder 50%iger Anteil von „Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen“ für Karnivoren schlicht und einfach deutlich zu wenig. Und vor allem darf eben nicht außer Acht gelassen werden, dass hier nicht klar ist, wie das Verhältnis von Fleisch und tierischen Nebenerzeugnissen zueinander aussieht und was sich hinter den tierischen Nebenerzeugnissen verbirgt.

 

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Hallo und herzlich Willkommen!

Dieser Blog dreht sich – wie der Großteil meines Lebens neben der Arbeit – um meine Katze Slimmy. Da sie seit Jahren chronisch krank ist, bleibt auch kaum Zeit, Lust oder Energie für etwas anderes. Ihre diversen medizinischen Baustellen, unser jahrelanger Tierärzte-Marathon und diverse Behandlungsversuche müssen naturgemäß einen entsprechend großen Raum einnehmen.* Aber wie im richtigen Leben auch dürfen und sollen daneben Spaß und das ständige Bemühen um die bestmögliche Lebensqualität nicht zu kurz kommen. Und natürlich kann ich – das sowohl klugscheißerisch als auch nörgerlisch veranlagte Frauli – auch nicht umhin, immer wieder allgemeine Themen anzusprechen.

* Ich bin keine Tierärztin oder ähnliches. Was ich hier über medizinische Themen schildere beruht lediglich auf eigenen Erfahrungen beziehungsweise auf Kenntnissen, die ich mir im Laufe der Zeit anlesen habe.

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